Zum dritten Mal ging bei der Gemeinde Bergtheim ein Antrag eines Gewerbetreibenden ein, der im neuen Gewerbegebiet "Am Wasserturm" gebaut hat.
Der Wasserdruck sei mit 1,5 bar einfach zu gering. Der niedrige Wasserdruck ist in Bergtheim ein bekanntes Problem. Wie bei den beiden Anträgen davor wird die Gemeinde ein Hauswasserwerk anschaffen und es bei der Firma einbauen. Es bleibt im Gemeindebesitz und soll dann wieder abgebaut werden, wenn die Bergtheimer Wasserversorgung an das Netz der Fernwasserversorgung Franken (FWF) angeschlossen ist. Dann wird der Wasserdruck hoch genug werden.
GRÜNE Abgeordnete fordern Neubewertung von Grundwasserentnahmen für landwirtschaftliche Zwecke
Die GRÜNEN-Abgeordneten aus Unterfranken, Kerstin Celina, Patrick Friedl und Paul Knoblach, begrüßen die klare Stellungnahme der Gemeinde Hausen gegen die Verlängerung einer Erlaubnis zur Entnahme großer Mengen Grundwasser für landwirtschaftliche Zwecke durch einen Betrieb, über die die Main Post am 28.7. berichtete. Die in Kürnach beheimatete Abgeordnete Kerstin Celina erläutert: „Wir haben hier in der Region eine besondere Situation: der Grundwasserspiegel hat in den letzten Jahren abgenommen, weil viel Grundwasser verbraucht wurde und wenig Grundwasser neu gebildet wird. Unter den sich rapide ändernden klimatischen Bedingungen, gerade hier in Unterfranken, können wir nicht weitermachen wie bisher, jede Verlängerung und jeder Neuantrag auf Wasserentnahme muss jetzt sehr kritisch geprüft werden“.
Die GRÜNEN-Abgeordneten verweisen auf ihre Anfragen an die Bayerische Staatsregierung zu diesem Thema: „Aus einer Anfrage vom März dieses Jahres wissen wir, dass in diesem Sommer die neue ‚Handlungsempfehlung für ein Niedrigwassermanagement zur Steuerung von Grundwasserentnahmen‘ veröffentlicht werden soll. Als praktizierender Landwirt, der die Verhältnisse vor Ort gut kennt, erwarte ich, dass darin steht, um welche Mengen wir die Grundwasserentnahme reduzieren müssen, um unsere Trinkwasserbestände nicht zu gefährden. Den betroffenen Gemeinden als Träger öffentlicher Belange vor der Veröffentlichung dieser Richtlinien Anträge auf die weitere Genehmigung großer Entnahmemengen aus ihren Brunnen vorzulegen, ist nicht fair“, sagt Paul Knoblach, Abgeordneter aus dem Landkreis Schweinfurt und lobt, dass die Gemeinderäte in Hausen angesichts dieser Situation erstmal auf die Bremse getreten sind. „Ich erwarte von den zuständigen Behörden, dass sie im weiteren Verfahren die Stellungnahme der Gemeinde Hausen nicht einfach lapidar abweisen, sondern deren zum Ausdruck gebrachte Skepsis bezüglich der Folgen für ihre eigene Wasserversorgung sehr ernst nehmen“.
Patrick Friedl, Abgeordneter aus der Stadt Würzburg und Sprecher für Klimaanpassung seiner Fraktion, weist auf Studien der Universität Würzburg hin, die zeigen, dass seit einigen Jahren etwa 20 Prozent weniger Niederschlag in der Region fällt als im langjährigen Mittel. „Das heißt, uns fehlt heute schon ein Fünftel der Jahresmenge an Niederschlag, weil der Klimawandel uns bereits voll im Griff hat. Und der Niederschlag, der fällt findet immer schlechter den Weg ins Grundwasser. Gründe sind zum Beispiel die sinkende Aufnahmefähigkeit der ausgetrockneten Böden, eine fortschreitende Versiegelung und Starkregenereignis All das führt dazu, dass der Regen abfließt und gar nicht erst zur Grundwasserneubildung beitragen kann.“ Um genaue Informationen über die Grundwasserneubildung in Unterfranken zu bekommen, haben die drei Landtagsabgeordneten vor einer Woche eine weitere Anfrage bei der Bayerischen Staatsregierung eingereicht. Nachdem die Staatsregierung schon Handlungsempfehlungen zur Steuerung der Grundwasserentnahme angekündigt hat, die Veröffentlichung aber noch immer auf sich warten lässt, „gehen wir davon aus, dass die Zahlen längst vorliegen und unsere Anfrage dazu sehr zeitnah beantwortet werden kann“, hofft Friedl.