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Grüner Ortsverband Bergtheim Dipbach Opferbaum

hier in Auszügen der Bericht des BR vom 01.02.2021:

https://www.br.de/nachrichten/bayern/ns-beteiligung-gemeinden-diskutieren-ueber-nikolaus-fey-strassen,SNYZNw5

 

NS-Beteiligung: Gemeinden diskutieren über Nikolaus-Fey-Straßen

Über 20 Mal taucht Nikolaus Fey als Namensgeber für Straßen in Unterfranken auf. Doch ein Gutachten legt nahe: Der Mundart-Dichter hatte eine ausgeprägte NS-Vergangenheit. Viele Orte ringen nun mit dem richtigen Umgang damit.

Die Nikolaus-Fey-Straße in Bergtheim könnte nicht gewöhnlicher wirken. Anfang der 1980er-Jahre wurde das Areal als Neubaugebiet im Landkreis Würzburg ausgewiesen. 26 Hausnummern, viele Familien leben hier, bei manchen sind die Kinder bereits ausgezogen. Doch seit kurzem diskutiert die Gemeinde über den Namensgeber der Straße. Denn der Mundart-Dichter Nikolaus Fey hat eine aktive NS-Vergangenheit, so steht es in einem Gutachten.

Nikolaus Fey bekannt als fränkischer Mundart-Dichter

"Wir sind damals vor 15 Jahren hierher gezogen. Der Straßenname hat uns nicht interessiert, Hauptsache das Haus hat gepasst", sagt Anwohnerin Monika Fischer. Sie und ihr Mann Albert wohnen in einem der dortigen Häuser. Der Schriftsteller Nikolaus Fey machte sich vor allem in Unterfranken einen Namen. "Der Tenor aller Feyschen Gedichte ist die Liebe zu seiner Fränkischen Heimat", heißt es in einem Sammelband, der zu seinem 100. Geburtstag erschienen ist. 1981 war das, 23 Jahre nach Feys Tod. Seine NS-Vergangenheit wird dort mit keinem Wort erwähnt.

 

Würzburger Kommission prüft NS-Verstrickungen

Das Gutachten, das die Stadt Würzburg kürzlich veröffentlicht hat, liest sich allerdings anders. Vier Jahre lang hat eine Kommission geprüft, ob Namensgeber von Straßen in das NS-Regime verstrickt waren. Elf Personen saßen in dem Gremium, darunter Wissenschaftler, Stadträte und der Leiter des Stadtarchivs. Ergebnis: Die Kommission empfahl, neun Würzburger Straßennamen in Frage zu stellen. In vier Fällen riet das Gremium unmissverständlich zu einer Umbenennung: darunter Nikolaus Fey.

 

Gutachten belastet Nikolaus Fey schwer

So heißt es in dem Dokument, das online einsehbar ist: "Fey ist als überzeugter Nationalsozialist anzusehen. Fey hat aktiv an der Ausgestaltung nationalsozialistischer Propagandainszenierungen mitgewirkt und hat von der NS-Herrschaft persönlich profitiert." 1933 trat der Dichter in die NSDAP ein, 53 Jahre war er da alt. Als Beauftragter für die Reichsschrifttumskammer überwachte er die Texte anderer fränkischer Autoren auf ihre Vereinbarkeit mit der Parteilinie.

Weiter heißt es in dem Gutachten: Fey wirkte von 1942 bis 1944 in der Regierung des "Generalgouvernements" in Krakau mit. Als Generalgouvernement bezeichnete man damals diejenigen Teile Polens, die 1939/41 nicht vom Reich annektiert wurden. Sie sollten stattdessen den Status eines vom Reich abhängigen, kolonieähnlichen Gebietes erhalten. Laut Bericht hat sich Fey dort an Zensur beteiligt und versucht Bewohner propagandistisch zu beeinflussen.

 

Margetshöchheim will Straße umbenennen

Bergtheims Bürgermeister Konrad Schlier (CSU) hat kürzlich alle Anwohner der Straße angeschrieben und um Rückmeldung gebeten. Er sei selbst noch im "Findungsprozess", sagt er. Einige Kilometer weiter in Margetshöchheim ist die Entscheidung bereits gefallen. Einstimmig, mit 17 zu null Stimmen. Dort hat der Gemeinderat beschlossen: kein Straßenschild für Nikolaus Fey. Eine Kontextualisierung stand in Margetshöchheim nicht zur Debatte.

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